Als ältester Sohn der Familie ist es für dich nicht immer leicht gewesen. Immerhin warst du nicht nur die helfende Hand deiner Eltern, sondern auch Ansprechpartner deiner jüngeren Geschwister. Das es für dich alles andere als leicht war, lässt du selten durchblicken. Zumindest bei deinen Geschwistern nicht. Bei deinen Freunden, deinen engen Freunden (von denen du nicht mal eine Hand voll hast), sieht das alles schon wieder anders aus. Vor allem nach allem was in eurer Familie los ist, brauchst auch du einen Ansprechpartner, bevor du noch durchdrehst. Immerhin habt ihr nicht nur einen Umzug von Südkorea nach Amerika hinter euch, sondern einer deiner Brüder verschwand spurlos und das seit 10 Jahren. Als wäre das nicht genug, dreht dein jüngster Bruder immer mehr ab und du verlierst immer mehr die Kontrolle über ihn. Auch die Bindung, weil er sich immer weiter von dir distanziert. Du weißt zwar das es an seiner gespaltenen Persönlichkeit liegt, weh tut es dennoch und du versuchst weiter den Kontakt zu ihm nicht zu verlieren, auch wenn es privat auch so schon nicht einfach für dich ist, immerhin wohnst du mittlerweile alleine, versuchst weiter im Berufsleben Fuß zu fassen und und und. Aber wie sagt man so schön? Wenn, dann kommt alles zusammen.

Als eines der Sandwichkinder bist du immer recht schnell unter gegangen. Du warst immer der ruhige von der Familie, vor allem im Vergleich mit deinem Zwillingsbruder, der das genaue Gegenteil von dir ist. Aber dennoch habt ihr euch immer recht gut ausgeglichen. Du warst der Ruhige. Er der Aufgedrehte. Warst du zu ruhig, schaffte es Hyungho, dein Zwillingsbruder, aufzupushen. War er zu wild, hast du es geschafft ihn wieder auf den Boden zu bringen. Doch auch wenn ihr Zwillinge seid, wart ihr doch sehr unterschiedlich. Hattet verschiedene Interessen, vor allem je älter ihr geworden seid. Dennoch hattet ihr euer Zwillingsband, von dem ihr dachtet dass das nie jemand zerstören könnte. Bis zu dem Tag vor zehn Jahren, als Hyunho plötzlich verschwand und du weder eine Nachricht von ihm bekommen hast, noch in je wieder zu Gesicht bekommen hattest. Er war Weg und für dich fühlt sich alles seit dem so unsagbar leer an. Du merkst einfach das was fehlt. Das er fehlt, Seit dem bist du noch ruhiger und in dich gekehrt geworden. Die Aufmerksamkeit der Familie liegt eh auf eurem jüngsten Bruder, der ziemliche Probleme mit sich bringt und ja, vielleicht hast du ihm, in der Trauer um den Verlust, auch das ein oder andere Mal an den Kopf geworfen, dass du ihm mitunter die Schuld an seinem Verschwinden gibst. Auch wenn du weißt dass das nicht stimmt, da Taeyeon ihn doch genauso vermisst, wie der Rest der Familie. Immer wieder versuchst du, immer noch, seine Fährte aufzunehmen, denkst immer wieder etwas zu haben, hast ihn jedoch bis heute nicht gefunden. Frust und schlechte Laune zeigt sich an wirklich schlechten Tagen bei mal mehr, ma weniger. Aber aufgeben, deinen Bruder zu finden, willst du natürlich auch nicht, auch nicht nach 10 Jahren!

Eigentlich bist du ein richtiger Sonnenschein. Versuchst die Leute in deiner Umgebung zum Lachen zu bringen oder sie von schlechter Laune abzulenken. Das schaffst du immer mit einer ungeahnten Leichtigkeit. Doch wenn man hinter deine Fassade guckt, merkt man das vieles auch nur ist, weil du von dir ablenken willst. Der Verlust deines Bruders, der seit 10 Jahren verschwunden ist, der andere Bruder der immer mehr durchdreht und den kaum einer unter Kontrolle hat. Du machst sich viele Sorgen um seine Familie und wenn es nach dir ginge, würdest du am liebsten alles so machen, damit alle glücklich sind. Innerhalb der Familie hast du den liebevollen Spitznamen 'Harmoniebärchen', einfach weil du immer Streit schlichtest und nicht willst das schlechte Laune entsteht. Aber langsam aber sicher kommst auch du an deine Grenzen. Aber aktuell bist du auch noch einer der wenigen der noch etwas Zugang zu eurem Jüngsten hat. Aber wie lange das noch so anhalten wird, sei dahin gestellt.